Unsere Brauchtum-Serie für waschechte, bayerische Hochzeiter. Heute mit dem Thema: Etwas Altes, etwas Neues…

Something old, something new, something borrowed, something blue and a lucky six-pence in your shoe. Es ist nicht schwer zu erraten, wo dieser Brauch herkommt. Jeder weiß, dass er in England entstand. Doch weil er so schön ist, sieht man diesen Brauch auch immer wieder auf bayerischen Hochzeiten. Er gehört zu den morderneren Bräuchen, die zwar nichts mit unserem Brauchtum oder unserer Tradition zu tun haben, aber mehr und mehr Land gewinnen.

Was genau ist damit gemeint?

Übersetzt brauchen unseren bayerischen Bräute etwas Altes, etwas neues, etwas Geliehenes, etwas Blaues und einen Glückspfennig im Schuh. Vor allem letzteres Bestandteil zeigt, wie lange der einst englische Brauch auch schon hierzulande eine Berechtigung hat. Doch was bedeuten die einzelnen Bestandteile?

Braut trägt leuchtend blaue Sandalen mit hohen Absätzen unter einem weißen Brautkleid und steht auf Gras, durch das das Sonnenlicht fällt.
Zwei Frauen in hellblauen Spitzenkleidern mit passenden Ansteckblumen stehen nebeneinander und haben die Hände gefaltet.

Ein blaues Strumpfband und der Glückspfennig

Etwas Altes steht für das bisherige Leben vor der Ehe, die Verbindung zur Familie. Dies symbolisiert beispielsweise  ein Familienerbstück. Vielleicht die Eheringe der Eltern oder der Schleier der Mutter? Etwas Neues ist das bevorstehende Eheglück beziehungsweise der Start in die gemeinsame Zeit. Neu sind schon das Brautkleid, der Brautstrauß oder die Brautschuhe. Dieser Part ist also am einfachsten abgehakt. Etwas Geliehenes bekommt die Braut von einer glücklich verheirateten Freundin, die ihr ihr eigenes Glück so leiht. Etwas Blaues steht für Treue und Beständigkeit. Meist ist das Strumpfband blau oder Blumen im Brautstrauß. Der Glückspfennig im Schuh soll bevorstehenden Wohlstand einläuten. Da dies aber meist ziemlich unbequem ist, bleibt man hierzulande bei alt, neu, geliehen und blau.

Wer hilft einem dabei?

Es liegt allein in der Hand der Braut für diese Dinge zu sorgen. Sie allein entscheidet auch, ob und wie viele der Bestandteile dieses Brauches sie in ihr Outfit integrieren will.